Das ABC der Darmbakterien
Unsere Darmbakterien haben mehr Einfluss auf uns, als wir vielleicht denken. Sie beeinflussen unsere Gesundheit, unsere Stimmung und sogar unser Gewicht. Doch leider werden diese kleinen Helden durch unsere moderne Lebensweise schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch falsche Ernährung, übermäßigen Einsatz von Antibiotika und übertriebene Hygiene gerät das Gleichgewicht unserer Darmflora aus den Fugen. Das könnte erklären, warum so viele von uns mit Allergien und anderen Zivilisationskrankheiten zu kämpfen haben.
Akkermansia muciniphila
- Ist ein Bakterium, das im Darm des Menschen lebt und sich von der Schleimschicht ernährt. Aber keine Sorge, es schadet der Schutzschicht im Darm nicht. Im Gegenteil, es hilft sogar dabei, dass sich die Schutzschicht ständig erneuert und mehr Zellen bildet, die Schleim produzieren.
- Es kann Entzündungen im Darm reduzieren, das Immunsystem und das Körpergewicht regulieren, den Blutzuckerspiegel kontrollieren und die Insulinsensitivität verbessern und das Risiko für Stoffwechselstörungen wie Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern
- Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Reizdarm, Zöliakie, Reizdarm, Diabetes-Typ-2, Übergewicht, Neurodermitis, Allergien und Autismus ist es häufig zu beobachten, dass die Anzahl des Bakteriums stark verringert ist.
- Für sein Wachstum sind resistente Stärke, Omega-3-Fettsäuren und Polyphenole besonders wichtig. Diese Nährstoffe findet man beispielsweise in Trauben, Beeren un d Grünkohl
- Nahrungsmittelallergien
- Leaky Gut
Bacteroidetes
- Ist ein Bakterium, das im gesamten Verdauungstrakt vorkommt. Man findet sie also nicht nur im Darm, sondern auch im Magen oder in der Mundhöhle.
- Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Ballaststoffen und der Aufnahme von Nährstoffen. Sie produzieren kurzkettige Fettsäuren und sind an der Bildung verschiedener B-Vitamine beteiligt.
- Sie tragen zur Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora bei und können Entzündungen im Darm reduzieren. Sie sind auch an der Regulierung des Immunsystems beteiligt und können das Risiko für bestimmte Krankheiten wie Adipositas, Diabetes und entzündliche Darmerkrankungen verringern.
- Bei Verstopfung und Übergewicht ist häufig festzustellen, dass der Anteil der Bacteroidetes im Darm unterrepräsentiert ist.
- Um diese Bakterien zu fördern, kann die Einnahme von Pektin, Haferflocken, Omega-3-Fettsäuren, Inulin und grünem Tee hilfreich sein.
- Um deine Bacteroidetes zu "füttern" gibt es bestimmte Lebensmittel, die besonders vorteilhaft sind. Dazu gehören eine Vielzahl von Gemüsesorten wie Spinat, Mangold, Knoblauch, Zwiebeln, Kohl, Topinambur und Spargel. Auch Hülsenfrüchte wie Bohnen oder Linsen sind empfehlenswert.
- mikrobieller Dysbiose
- Übergewicht
Faecalibacterium prausnitzii
- Es spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora. Es produziert kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, die als Energiequelle für die Darmzellen dienen und die Darmgesundheit fördern. Es hat auch entzündungshemmende Eigenschaften und kann dazu beitragen, Entzündungen im Darm zu reduzieren.
- Es kann das Immunsystem regulieren, Entzündungen im Körper reduzieren und das Risiko für entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa verringern. Es kann auch die Darmbarriere stärken und das Risiko für Stoffwechselstörungen wie Adipositas und Diabetes reduzieren.
- Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und dem Leaky Gut-Syndrom ist es häufig zu beobachten, dass die Anzahl des Bakteriums Faecalibacterium prausnitzii stark verringert ist.
- Für sein Wachstum sind resistene Stärke, Inulin und hytoöstrogene (z. B. aus Leinsamen) besonders wichtig.
- chronische Enterocolitiden
- Nahrungsmittelallergien
- Leaky Gut
Milchsäurebakterien
- Sie fermentieren Kohlenhydrate zu Milchsäure, was zu einem sauren Milieu im Darm führt. Dies trägt zur Hemmung des Wachstums pathogener Bakterien bei und unterstützt das Wachstum von nützlichen Bakterien.
- Milchsäurebakterien haben verschiedene gesundheitliche Vorteile. Sie können die Verdauung verbessern, indem sie die Aufnahme von Nährstoffen fördern und die Produktion von Verdauungsenzymen unterstützen.
- Sie stärken auch das Immunsystem, indem sie die Produktion von Immunzellen und Antikörpern stimulieren. Darüber hinaus können sie Entzündungen reduzieren und das Risiko für bestimmte Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom und entzündliche Darmerkrankungen verringern.
- Bei Menschen mit Allergien wurde häufig eine niedrigere Anzahl an Milchsäurebakterien festgestellt.
- Für ihr Wachstum sind Äpfel, Blaubeeren, Knoblauch, resistente Stärke, dunkle Schokolade und Omega-3-Fettsäuren besonders hilfreich.
Prevotella
- Sie sind Bestandteil des Mikrobioms der Mundhöhle, des Darms und der Vagina, können aber auch an Entzündungsprozessen beteiligt sein.
- Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Ballaststoffen. Sie sind in der Lage, komplexe Kohlenhydrate abzubauen und in kurzkettige Fettsäuren umzuwandeln, die für die Darmgesundheit wichtig sind. Prevotella kann auch an der Regulation des Immunsystems beteiligt sein.
- Bei Personen, die an Multipler Sklerose oder Darmkrebs leiden, wurde oft ein Mangel an Prevotella festgestellt.
- Prevotella trägt zur Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora bei und kann Entzündungen im Darm reduzieren. Es wurde auch gezeigt, dass Prevotella eine Rolle bei der Vorbeugung von Adipositas und metabolischen Erkrankungen spie
- Diese Bakterien haben eine Vorliebe für Ballaststoffe, die in Lebensmitteln wie Haferflocken und Kleie enthalten sind.
Roseburia
- Roseburia ist eine Gattung von Butyrat-produzierenden, grampositiven anaeroben Bakterien, die den menschlichen Dickdarm
- Es spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung von Ballaststoffen. Es ist in der Lage, komplexe Kohlenhydrate abzubauen und in kurzkettige Fettsäuren umzuwandeln, die für die Darmgesundheit wichtig sind. Roseburia trägt zur Aufrechterhaltung einer gesunden Darmflora bei und kann Entzündungen im Darm reduzieren.
- Ein Mangel an Roseburia wird oft bei Menschen mit Parkinson beobachtet.
- Roseburia hat verschiedene gesundheitliche Vorteile. Es kann die Darmbarriere stärken und das Wachstum von pathogenen Bakterien hemmen. Es wurde auch gezeigt, dass Roseburia eine Rolle bei der Vorbeugung von Adipositas, metabolischen Erkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen spielt.
- Ihr Wachstum wird durch resistente Stärke, Pektin und regelmäßige Bewegung gefördert.
Potenziell krankmachende Darmbakterien
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Stämme dieser Bakterien krankheitsverursachend sind. Einige können auch Teil der normalen Darmflora sein, ohne Krankheiten zu verursachen. Die richtige Lebensmittelhygiene, wie das gründliche Kochen von Lebensmitteln und das regelmäßige Händewaschen, kann helfen, das Risiko einer Infektion mit diesen Bakterien zu reduzieren.
Fäunisbakterien
Clostridium difficile
Staphylokokken
Wichtig: Eine gesunde Darmflora besteht aus einer Vielzahl verschiedener Bakterienarten, einschließlich einiger weniger wünschenswerter Keime. Es ist jedoch wichtig, dass ein Gleichgewicht besteht. Erst wenn bestimmte unerwünschte Bakteriengruppen in übermäßiger Menge vorhanden sind und gleichzeitig wichtige, gesundheitsfördernde Bakteriengruppen stark reduziert sind, spricht man von einer Dysbiose.